Über Herzwurm beim Hund und dessen Behandlung
Herzwurm (Dirofilaria immitis) ist eine sehr häufig vorhandene Erkrankung von Hunden in Rumänien.
Sie wird nur über Stechmücken übertragen.
Mit dem Stich einer infizierten Mücke gelangen Wurmlarven in den Körper des Hundes.
Diese Larven wandern, über Wochen und Monate hinweg, durch den Körper des Vierbeiners und gelangen schließlich in die großen Blutgefäße von Herz und Lunge.
Hier reifen die jungen Larven zu erwachsenen, bis zu 30 cm langen, Würmern heran.
Direkt nach erreichen de Geschlechtsreife beginnen Herzwürmer damit kleine Larven (sogenannte Mikrofilarien) in das Blut des infizierten Hundes abzugeben. Moskitos, die monatlich mit spezifischer Medizin behandelt werden, wie sich am Blut infizierter Hunde laben, können diese Mikrofilarien aufnehmen.
Prävention:
Um gar nicht zur Infizierung zu gelangen, muss der Hund monatlich mit spezifischer Medizin behandelt werden, wie z.B. mit: Ivermectina, Milbemicin Oxime (Milbemax),
Selamectin (Stronghold) oder Imidacloprid-Moxidectin (Advocate).
Behandlung:
Falls durch Bluttest die Herzwurm-Erkrankung festgestellt wird (SNAP-Test positiv auf Dirofilaria immitis ) gibt es zwei Behandlungsmethoden und in Extremfällen auch chirurgischer Eingriff.
Durch eine Ultraschalluntersuchung kann man feststellen wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist.
Der Fortschritt wird in 4 Phasen eingestuft und abhängig davon kann der Tierarzt eine Behandlungsmethode festlegen.
1. Behandlungsmethode (Fast-Kill): Spritzen mit Melarsomin:
Die Behandlung tötet die Würmer. Der große Nachteil dieser Behandlung ist es, dass es dabei zum Herzstillstand des Hundes kommen kann daher benutzen wir diese Behandlung nicht.
2. Behandlungsmethode (die sogenannte Slow-Kill Methode):
Die Würmer werden nicht direkt getötet, sondern zuerst werden die Eier und Larven getötet und die Würmer sterilisiert und geschwächt, und danach werden sie über ein Jahr lang geschwächt, so dass sie absterben und abgebaut werden.
Das ist eine sanfte, langsame Methode, wo das Risiko für den Hund extrem gering ist. Wir ziehen diese Methode vor.
Es gibt verschiedene Arten der Behandlung von denen wir folgende, mit Erfolg, praktizieren:
1. Phase der Behandlung:
Vier wöchige – Behandlung mit Doxycillin:
Das Doxycillin (10mg/kg pro Tag in 2 Dosen am Tag) tötet nach und nach fast alle Walbachien, eine in den und mit den Herzwürmern in einer Art Symbiose lebenden Bakterienart, ab. Dadurch werden diese quasi sterilisiert und können keine Mikrofilarien mehr bilden. Gleichzeitig stört das Abhandenkommen der Walbachien wohl den Stoffwechsel, so dass die Herzwürmer vorschnell altern und nach und nach absterben.
2. Phase der Behandlung:
Monatliche Behandlung mit Advocate oder Invermectin:
Dauert über ein Jahr. In dieser Zeit werden die Würmer weiterhin abgeschwächt, sterben ab und es findet keine neue Infizierung statt.
Monatlich wird eine Schock-Dosis Invermectin verabreicht, über ein Jahr lang. Diese beträgt 1 Tablette (3mg)/ 5kg. Hund/Monat.
Es ist wichtig, dass man die Behandlung sehr regelmäßig monatlich wiederholt.
Nach einem Jahr wird erneut ein Blut-Test gemacht und falls das Resultat immer noch positiv ist, das heißt die Herzwürmer sind noch nicht alle abgestorben, muss man mit der Behandlung fortfahren (6-12 weitere Monate).
Während der ganzen Behandlungszeit wird geraten regelmäßig ein spezialisierter Tierarzt zu konsultieren.
Während den ersten 6 Monaten der Behandlung wird strengstens geraten, Anstrengungen zu Vermeiden. (Kein Rennen, Toben oder große Aufregungen).
Am besten nur kurze ruhige Spaziergänge mit langen Pausen.