StrayCoCo – IM EINSATZ FÜR STRASSENHUNDE

 

Die StrayCoCo Foundation wurde anfangs 2015 in der Schweiz gegründet, um den vielen ausgesetzten Hunden im Kosovo zu helfen. Deren Leiden war und ist unermesslich, doch nicht eine einzige ausländische Tierschutzorganisation war vor Ort, um die Hunde zu behandeln, die Welpen zu entwurmen und zu impfen, und ihnen damit ein etwas besseres Leben auf der Strasse zu ermöglichen.

Am 1.1.2015 begannen wir Strassenhunde aus Peja im Norden des Landes zu kastrieren, es wurden 1400 Behandlungen innert 14 Monaten. Gearbeitet wurde in Militärcontainern auf dem Müllhügel der Stadt. Niemand will Hunde sehen, deshalb werden viele dort ausgesetzt. Parallel zu Peja, wo unsere Arbeit kaum geschätzt wurde, begannen wir ein Projekt in der Region Gjakova, wo wir bis heute andauernd tätig sind – mit dem Erfolg, dass viele Hunde mit Ohrmarken versehen gesund schon jahrelang auf der Strasse weiter leben und weniger Welpen zu finden sind. Wir haben in dieser Stadt 2018 die schönste Tierklinik des Südwestbalkans gebaut, mit Gnadenhof wo durchschnittlich 40 Hunde miteinander leben – oft jahrelang. Niemand bereist den Kosovo touristisch und wir haben kaum Möglichkeiten, unsere Tiere zu vermitteln. Bei einem vollen Gnadenhof können wir keine weiteren Notfälle mehr aufnehmen, was uns ausgesprochen schmerzt! Die Europäische Tierhilfe aid e.V. gibt uns Hoffnung, dass ein paar unsere gesunden Hunde wenigstens ihren Lebensplatz doch noch finden.

Nebst Gjakova haben wir in den Roma Siedlungen ausserhalb von Pristina geholfen, Hunde zu behandeln. Hundehalter entsorgen ihre Tiere am liebsten im Müll oder in der Nähe der Roma, weil behauptet wird, dort könnten sie überleben. Bei genauem Hinsehen schaffen es die Roma selbst, kaum zu überleben. In Obiliq wohnen mehrere Familien in einem einzigen Container! Rundherum Hunde. Wir sorgen dafür, dass die Hunde gesund bleiben und die unzähligen Kinder nicht anstecken. Alle wurde geschult, warum wir die Hunde behandeln müssen. Auch in Gjakova und in Vushtrri, einem weiteren seit einem Jahr laufenden Kastrationsprogramm wurden Schulen besucht und Kinder informiert, Tiere darf man nicht aussetzen!

In Vushtrri haben wir gemeinsam mit dem dortigen Tierarzt eine zweite Kleintierklinik mit Gnadenhof eröffnet. Sie ist noch in Bau. Wir sind überzeugt, dass nicht länger in Containern oder auf dem Feld kastriert werden soll, sondern die Tiere wenigstens ein paar Tage gut aufgehoben sein müssen. Tierheime können in einem Land mit tausenden ausgesetzten Hunden keine Lösung sein. Akzeptanz für Strassenhunde ist uns wichtig und eine langfristige Lösung durch Registrierung von Hundehaltern und Chippen von Hunden. Daran arbeiten wir mit.

Kosovo ist das ärmste Land auf dem Europäischen Kontinent. Die Verwaltung ist korrupt und langsam. Wir machen Politik durch Partner NGOs, die wir im Kosovo gegründet haben. Unsere eigene Stiftung ist Kosovo Small Animal Welfare (kosaw.org) – gleichzeitig haben wir eine Tierschutzstiftung «Fondacioni për të drejtat ë kafshëve» (s. Facebook) initiiert, denn ohne Stimmen im Land selbst, kommen wir nicht weiter.

Gemeinsam konnten wir Verordnungen anregen, im Jahr 2017 wurden die letzten 380 Strassenhunde in Klina erschossen, dem haben wir gemeinsam mit Partnern mit einer Petition Einhalt geboten. Seither dürfen im Kosovo offiziell keine Hunde mehr umgebracht werden. Doch es geschieht immer noch – und oft sind es gerade die Grosstierärzte, die auf billige Art und Weise Hunde töten.

Im Kosovo sind zwei weitere Einsatzorte geplant per 2021, nämlich die geteilte Stadt Mitrovica und Drenas. Die Projekte sind am Anlaufen.

Wir haben seit Jahren auch in Albanien geholfen, wobei Partnervereine für die Kontrolle zuständig waren. In Shkodra hatten wir einen Vertrag mit der Stadt zur Behandlung von 500 Strassenhunden, das Projekt konnte erfolgreich abgeschlossen werden. In Durrës und Fieri sind wir 2020 mit 400 bzw. 200 Behandlungen noch dabei, doch können wir durch unsere Spenden 2021 dieses Land voraussichtlich nicht mehr abdecken.

Ein weiteres Projekt läuft in Niksic/Montenegro. Auch dort haben wir einen Vertrag abgeschlossen, wonach die von uns behandelten Strassenhunde weiter dort leben dürfen, wo sie sich eingelebt haben und nicht wie anfangs ins staatliche Tierheim verbracht werden. Die Tierheime in Montenegro sind Gefängnisse – wir machen darauf aufmerksam, bitten unser Team wenigstens mit den Tierheimhunden einmal wöchentlich rauszugehen. Letztlich zeigt Montenegro auf, was Tierheime in Staaten mit vielen Strassenhunden bedeuten! Leid ohne Ende oder Euthanasie.

Wir sind stolz darauf, das Thema Tierschutz in den Kosovo gebracht zu haben. Es ist ein dauerndes Gesprächsthema und es ist allgemein anerkannt, dass etwas geschehen muss. Doch die Regierung wechselt alle halben Jahre, die Städte behaupten kein Geld zu haben, wir aber wollen nicht ohne Ende kastrieren – sondern nachhaltige Lösungen, d.h. dem Aussetzen vorbeugen. Darum schulen wir Kinder und Tierärzte, verpflichten Städte in denen wir zusammen arbeiten zu Werbeaktionen und motivieren unsere Freunde im Land zu protestieren.